Frühsommerausflug nach Weißenburg am Samstag, dem 7. Juni 2025
👉 Pressemitteilung von Manfred Klier
Der Freundeskreis Brentwood hatte sich diesmal die Stadt Weißenburg als Erkundungsziel vorgenommen. Ursula Böhm, die neue Vorsitzende, hatte dafür das Programm erstellt. Bei einer informativen Stadtführung erfuhr man, dass erstmals im Jahr 450 vor Christus hier die Kelten siedelten. Später kamen die Römer, die ein großes Kastell und die Thermen errichteten. Durch Germaneneinfälle wurde vieles zerstört. Ab 600 nach Christus bestand hier ein fränkischer Königshof, in dem später auch zeitweise Kaiser Karl der Große residierte. 1241 wurde Weißenburg zur freien Reichsstadt erhoben, was mit vielen Privilegien verbunden war. Handel und Industrie blühten auf. Heute sind die Herstellung von Metall- und Kunststofferzeugnissen, sowie von Schreibgeräten wichtige Unternehmen. Am Rande erwähnt sei, dass das Band für das Bundesverdienstkreuz hier gefertigt wird. Durch den Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Einwohnerzahl. Heute sind es rund 19.000.
Manfred Klier
Die mächtige Lutherstatue vor der gotischen, 1327 geweihten Andreaskirche erinnert daran, dass Weißenburg 1530 evangelisch wurde und die bis dahin katholische Kirche reformiert wurde. Allerdings stammen etliche Kunstwerke im Innenraum aus der Zeit vor der Reformation. Vieles erinnert an die Nürnberger Sebalduskirche, die als Vorbild gedient hatte. So auch das freitägliche Versöhnungsgebet von Coventry. Eine Kopie des bekannten Nagelkreuzes befindet sich in ebendieser Kirche. Von den ehemals 38 Türmen der zum großen Teil erhaltenen Stadtmauer bestehen die meisten noch und sind inzwischen begehrte Wohnobjekte geworden. Wohl das bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist das Ellinger Tor, an dem das weithin sichtbare Symbol des Reichsadlers auf die Vergangenheit als freie Reichsstadt hinweist. Eine kleine, inzwischen zugemauerte Tür neben dem Haupttor, das Sündertürchen, erklärt den Begriff „Torschlusspanik“. Wenn man nämlich erst nach Torschluss in die Stadt wollte, geriet man leicht in Panik. Aber da half das Türchen.Viele weitere Sehenswürdigkeiten hat Weißenburg zu bieten, etwa das gotische Rathaus, den Schweppermannsbrunnen, das Spitaltor oder den Quellbrunnen vor dem Wildbadsaal. Im Jahre 1588 ließ Markgraf Georg Friedrich d.Ä. von Brandenburg-Ansbach die in 630 Metern Höhe gelegene Festung Wülzburg errichten. Neben den gewaltigen Mauern und dem davor liegenden mächtigen Graben ist auch der 143 Meter tiefe Brunnen beeindruckend. 1918 war Charles de Gaulle hier als junger Offizier interniert
Damit auch das Gesellschaftliche nicht zu kurz kam, klang der Nachmittag beim „Burgwirt“ aus.