Sogar Heimatkundige lernen beim Freundeskreis Roth-Brentwood immer wieder dazu.

Auch außerhalb großer Ereignisse wie etwa der gegenseitige Besuch in London, bzw. Roth, wird beim Freundeskreis Roth-Brentwood die Geselligkeit großgeschrieben. Bei schönstem Frühlingswetter traf man sich diesmal in Rednitzhembach. Volker Schaffer, stellvertretender Bürgermeister, freute sich, dass man seine Gemeinde für einen Besuch ausgewählt hatte. Die Besichtigung der Kuhr’sche Mühle im Ortsteil Plöckendorf war der erste Programmpunkt. Sonja und Norbert Bauer, die jetzigen Besitzer, berichteten über die wechselvolle Geschichte der 1879 erbauten Mühle, die allerdings 1972 im Zeichen des Mühlensterbens ihren Mahlbetrieb einstellen musste. Kunstmühle hatte man sie genannt, wobei sich der Name von der beim Bau angewandten Ingenieurskunst ableitete. Walzenstühle hatten die vorher gebräuchlichen Mühlsteine ersetzt. Die frühere Bedeutung der Mühle war auch dadurch gekennzeichnet, dass der Müller das erste Personenauto und das erste, damals handvermittelte Telefon, im Ort besessen hatte. 1920 wurde eine Francis-Turbine zur Stromerzeugung eingebaut und in späteren Jahren erneuert. Noch heute produziert die Kuhr’sche Mühle als Kleinkraftwerk ihren eigenen Strom und speist ihn sogar in das öffentliche Stromnetz ein. Von der ursprünglichen Getreidemühle allerdings sind kaum noch Geräte vorhanden. Immer wieder haben Überschwemmungen und der Biber der Mühle zugesetzt.

Kunstführerin Gabi Weißmantel stellte anschließend dem Trupp der Brentwoodfreunde einige Werke auf dem Rednitzhembacher Kunstweg vor. Sie begann mit der Skulptur „Hulzmoh“, dem „nackerten Moh“, die 1995 den Anfang gemacht hatte. Über 50 Kunstwerke sind es inzwischen geworden. Ein sitzendes Mädchen mit einem Smartphone in der Hand erinnert vor der Mittelschule daran, das Handy auszuschalten. Ein Blickfang ist nach wie vor das „Sternentor“, um nur einige zu nennen.

Rednitzhembach-Freundeskreis-Sternentor

In gemütlicher Runde ließ man den erlebnis- und informationsreichen Nachmittag schließlich ausklingen.

 

Manfred Klier